Dyskalkulie ist die medizinische Bezeichnung für Rechenschwäche. Bereits die Anwendung von einfachster Mathematik bereitet den Betroffenen Probleme. Erste Symptome einer Rechenschwäche werden im Kindergarten, spätestens in der Grundschule, festgestellt.
Erste Anzeichen für eine Rechenschwäche zeigen sich oft schon im Vorschulalter. Betroffene Kinder haben z. B. Schwierigkeiten beim Abzählen von Gegenständen. Sie können nur schwer Mengen zu Zahlen zuordnen. Außerdem fehlt ihnen das grundlegende Verständnis für Mengen und Maße wie Zeit, Länge oder Geld. In der Grundschule und später haben Kinder mit Dyskalkulie grundlegende Probleme mit Zahlen, Rechenarten und Rechenschritten. Sie zeigen kaum Verständnis für Logik und lösen mathematische Aufgaben nur langsam. Zahlen können sie nicht als grundsätzliche Mengenangaben einordnen. Weitere Anzeichen sind Schwierigkeiten mit dem Dezimalsystem, beim Benennen und Ablesen von Zahlen sowie beim Ablesen der Uhr. Alle genannten Symptome müssen jedoch nicht zwangsläufig auf eine Rechenschwäche hinweisen. Für die Störung gibt es keine eindeutige Symptomkombination.
Bei einer Dyskalkulie-Therapie kommen keine medizinischen Maßnahmen und Medikamente zum Einsatz. Stattdessen wird das betroffene Kind gezielt und individuell gefördert. Diese Förderung basiert auf drei Punkten: Verhaltenstherapie, Rechentraining und neuropsychologisches Training. In der Verhaltenstherapie lernt das Kind verschiedene Strategien zur Problemlösung. Beim Rechentraining werden diverse Übungsmethoden angewendet, die sich nicht unbedingt am Lehrplan orientieren müssen. Das neuropsychologische Training ist eine Möglichkeit zur Verbesserung wichtiger Hirnfunktionen. Dazu gehören Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache, räumlich-konstruktives und visuell-analytisches Denken.
Während der Therapie können Eltern ihr Kind auf vielfältige Weise unterstützen. Besonders wichtig sind Rückhalt, Verständnis und Geborgenheit in der Familie. Wenn betroffene Eltern ihrem Kind den Grund für seine Rechenschwäche liebevoll erklären, nehmen sie ihm das Gefühl des Versagens. Das Kind sollte sich niemals überfordert und unter Druck gesetzt fühlen. Daher ist es empfehlenswert, jeden noch so kleinen Fortschritt des Kindes zu loben. Hilfreich ist auch eine enge Zusammenarbeit mit Lehrer:innen oder dem/der Therapeut:in des Kindes.
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(**Quelle: Trustpilot, Stand: 20.02.2023)